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Bildung neu denken

Blog

Bild von Pixabay

Mut zur Sicherheit!

Vor einem Jahr schrieb ich, der Studiengang bedeute für mich Verunsicherung. Heute ist dies unwahr. Vielmehr gibt er mir eine neue Sicherheit, das Gefühl, auf meinem Weg zu sein. Gibt es für mich, kann es für mich Sicherheit jenseits meines Wegs geben? 

Ja, kann es. Aber dann wäre es nicht meine Sicherheit, keine Selbst-Sicherheit, sondern Sicherheit in der Konformität, die da an ihre Grenzen stößt, wo unvorhergesehenes geschieht. Doch war ich nie ein Mensch, der an Vorsehung glaubte. Vielmehr war mir immer klar, dass nie etwas so gleichbleibend und ewig ist, wie die Veränderung. Und je mehr ich versuche, diese Veränderung auszublenden, desto mehr verliere ich den Kontakt zur Realität. Wie die Sowjetstaaten, die nicht merken wollten, dass die Massen längst nicht mehr hinter ihnen standen und ihre Tage gezählt waren; wie Rassist*innen, deren Bild vom weißen Bratwurst essenden Deutschland dahinschmilzt; wie Klimawandelleugner*innen, die ihre Kinder und Enkel*innen verfluchen und verlieren, weil sie ihre Meinung und ihren Lebensstandard nicht aufgeben wollen, wie Coronaleugner*innen, die sich in Verschwörungsmythen flüchten, weil sie Angst um ihr Unternehmen oder ihre sozialen Kontakte haben: So wie sie die Wahrhet und Wirklichkeit verraten, würde ich mich selbst verraten, ginge ich nach meinem Verlangen nach Konformität. 

Ja, auch vor einem Jahr war mein Wunsch nach Freiheit stark.

Ja, auch damals beflügelte er mich zu Liedern und Gedichten.

Aber heute, da die Freiheit zum Alltag wurde, die Angst zum Antrieb und mein Wille zu meiner Verantwortung, da kann ich sagen: Ich werde der, der ich bin.